Tag 1, Anreise (fast Komplett)

Anreise mit Umwegen
Hallo aus Teschechien!
Heute habe ich mich auf den Weg in den Sumava Nationalpark gemacht.
Doch dort bin ich nicht..
Wie es dazu kam? Naja die Anreise scheint nicht meine Stärke zu sein, wobei ich diesmal selber Schuld bin.
Ich bin über Liberec, Turnov, Prag und Budweis nach Nova Pec unterwegs, bis Prag klappte alles wunderbar, aber was war dann? Ab Prag fahren zwei Züge nach Budweis, einer den direkten Weg, und einer mit nem schönen Schlenker.. ratet welchen ich genommen habe? 😉
Nun ja.. sei es wie es sei.. ich bin immerhin in Budweis angekommen, leider ist der letzte Zug nach Nova Pec weg, aber ist nicht so schlimm, tief in mir drinnen hab ich eh nicht damit gerechnet den zu bekommen^^
Und der Gewitterguss den ich in Budweis in einer Bushaltestelle abwetter, lässt mich denken das es gut ist, nicht schon in Nova Pec zu sein.
So bin ich also mit dem Bus an den Stadtrand auf einen Campingplatz gefahren von wo ich morgen früh direkt den Zug nach Nova Pec nehmen kann..
Hier ist nichts wirklich los, und keiner zum bezahlen da, mal sehn ob ich morgen jemanden finde.. nun erstmal essen und die Etappen umplan!
Bis morgen euer Anreiseprofi!

 

 

Am Bahnhof in Prag

 

kleiner Regenschauer

 

 

gleich da!

Tag 2, Hoch hinaus

Montag der 31.07
Nova Pec – Nova Udoli 21,8km ↑862 m / ↓678 m
Heute werde ich mit dem Sonnenaufgang das erstemal munter, und entschließe mich aufzustehen um den ersten Zug nach Nova Pec zu erwischen (geplant war der zweite).
Das Klappt alles sehr gut und bald bin ich in Nova Pec, dann kanns ja losgehen 😉
Am Ortsausgang gibts nen kleinen Laden, dort hol ich mir Brötchen, Käse und ne Cola. Dann folge ich kurz dem Schwarzenberg Kanal (ein alter Flößer Kanal), wenig Später gibts dann auch die erste Rast, und dann gehts weiter.

 

Ich laufe direkt nach Österreich und lass mich an der Grenze fotografieren. Dann wirds anstrengend. Es geht auf den Plöckenstein (Plechy). Auf der Grenze zwischen Österreich und Tschechien gehts hoch, immer steiler und steiniger.

 

 

 

 

Bald keuch ich wie ne alte Dampflok, aber dann komm ich doch noch oben an. 700 Höhenmeter waren das! Man oh man.. Die Aussicht hier oben entschädigt aber alle mal, und ich kann schon zur Dreisesselstein-Baude schauen, dort solls die Rast geben!
Auf dem Weg dort hin bleibt es steinig, und nach Österreich hin gehts steil runter. Nach einer Weile erreiche ich den Dreiländerpunkt Tschechien, Österreich und Deutschland. Nicht mehr weit bis zum Bier!

 

 

 

Es dauerte wirklich nicht mehr lange und ich war an der Schänke, dort gabs ein Eis und ein Radler (Für Bier war mir die Sonne zu prall^^), naja der Rest war dann Unspektakulär, ich bin am Kanalanfang vorbei dann runter bis zum Übernachtungsplatz Nova Udoli.
Hier bleib ich heute, die nochmals 16 Km bis zum nächsten Platz sind mir zu weit für nen ersten Tag^^
Grüße, euer Böhmerwald-Bresh

Tag 3, im Zeichen der Sonne

Dienstag 1. August
Nova Udoli – Bucina 30,2 Km ↑819 m / ↓447 m
Der Zeltplatz ist gerstern noch ganz schön voll geworden, und das geschnatter ging bis tief in die Nacht. Irgendwann konnte ich dennoch einschlafen und bin dann als erster wach geworden.
So leise Wie möglich hab ich abgebaut und bin zum Frühstück erstmal runter in den Ort.
Dann konnte es losgehen, der Weg führte heute immer entlang der Grenze durch Dörfer welche nach dem Krieg aufgegeben wurden, um Platz für den eisernen Vorhang zu machen.
Mein Highlight war das Dorf Schönberg, in dem ein Gedenkstein zu ehren eines vom Blitz erschlagenen Steuereintreibers stand.
Der hatte wohl schlechtes Karma^^
Mittlerweile wurde es recht warm, gegen Mittag erreichte ich Strazny, bzw die Tankstelle dort, und gönnte mir bei 30 Grad nen Eis. Nach einer Pause ging es dann weiter. Weiterhin durch einen schönen Mittelgebirgswald.
Zwischenzeitlich stieg das Quecksilber auf über 33 Grad. Die Hitze setzte mir ganz schön zu, und Ewigkeiten vergingen bis zum nächstem Bach.
Mittlerweile spürte ich auch langsam körperliche Reaktionen auf die Demmse, soll heißen mir wurde latent übel.
Mehr war aber nicht und mit erhöhtem Pausenintervall bin ich am Gasthof kurz vorm Ziel angekommen.
Dort gabs zwei Radler und Gulasch! Daumen hoch dafür.
So gestärkt war der Rest nen Klacks.
Hier gibts sogar nen Pärchen was englisch spricht, und so unterhalten wir uns noch ein wenig.
Schön ists hier!
Gruß euer Hitzschlag-Bresh

ein Stück eisener Vorhang

Der Blick heißt “Alpen Aussicht”

Tag 4, Gut erholt in den Tag

Mittwoch, 2. August
Bucina – Polednik 25,1 Km ↑649 m / ↓457 m
Das war eine Nacht die ich so schnell nicht vergessen werde!
Nachdem ich mich gestern Abend noch ein wenig unterhalten habe, bin ich dann echt erschöpft zu Sack gegangen und direkt eingeschlafen.
Naja.. aber nicht lange, denn gegen Mitternacht frischt der Wind so sehr auf das ich wach werde und entferntes Donnergrollen stimmt mich auf die folgende Show ein. So ein Mist dabei war doch gar kein Gewitter vorhergesagt. Was dann kommt ist echt beeindruckend.
Blitze und Donner im Sekundentakt, da braucht man keine Zeit stoppen um zu guggen wie weit das weg ist. Dazu die Wiindböen das mir angst um Zelt wird. Man O Man! das war nicht schön.. noch dazu weil ich mit meinem Zelt auf einer Lichtung auf einer der höheren Erhebungen in der Gegend stehe.
Mittlerweile schläft hier niemand mehr, und die Gruppe welche nur draußen auf ner Plane schlief flüchtet zu einem Unterstand.
Das ganze Schauspiel dauert über eine Stunde bis das Unwetter über uns hinweg gezogen ist.
Gegen 2 is der Ruhepuls endlich wieder unten und ich kann weiterschlafen, bis mich gegen 5 noch mal ein Starkregengebiet mit heftigen Böen weckt. die Böen sind bald vorrüber also kann ich nochmal ein wenig schlafen.
Als ich dann wach werde ist es schon richtig Hell, und es regnet nicht mehr.
Naja nach dem Frühstück gehts heute also etwas später los.
Zuerst liegt die Moldauquelle am Weg, das lass ich mir nicht entgehen, immerhin weißt mich ein Schild darauf hin das dass Quellwasser der Manneskraft sehr zuträglich sein soll^^
Der restliche Weg heute ist zwar schön aber fast frei von Höhepunkten, so geht es beinahe durchweg auf asphaltierten Wegen nach Modrava, das ist ein Ort der nur aus dutzenden Hotels und einem Parkplatz besteht.
Dann geht es an einem Bach entlang (asphaltiert) zum Fuße des Polednik, um anschließend da rauf zu klettern.
Die Baude hier hat leider nur noch kalte Küche, also bleibt es bei nem Radler und nem Bier für mich^^
Naja auf das die folgende Nacht ruhiger wird!
Euer Gewitter-Bresh
Zwischen den beiden …

 

…Markern habe ich gezeltet

 

 

Der Ort des Grauens

 

 

 

Hier müssen Radfahrer besonders aufpassen

 

 

 

Der Gipfel des Polednik

 

Tag 5, irgendwann ist immer das erste mal

Donnerstag, 4. August
Polednik – Zelezna Ruda 24,2 Km ↑509 m / ↓982 m
Nachdem ich gestern gemerkt habe das es keine Schänke auf dem Polednik gibt, hab ich also selber kochen müssen. Aber gut das ging dann auch noch.
Lange sah es so aus als wenn ich der einzige wäre der die Nacht da oben verbringen will, aber dann kamen noch zwei bekannte Gesichter vom letzten Zeltplatz und später noch zwei Zeltgemeinschaften. Die eine, bestehend aus 2 jungen Kerlen und nem Hund, sollte mich in der Nacht noch wach bekommen. Nur so viel, erstens: ich habe noch nie über 1300 m gezeltet und zweitens: ich war Schwuler Liebe noch nie so nah.. Ausdauernd waren die =D
Die haben bestimmt auch aus der Moldauquelle getrunken 😉
Nach fast ner Stunde war dann wieder Ruhe und ich um die Erkenntnis reicher, das nächste mal Ohrenstöpsel mitzunehmen^^
Der Start in den Tag war dann wie immer, ich war als erstes vom Zeltplatz weg. Habe dann aber noch einen Tschechen getroffen der seit 7 Jahren in Schottland wohnt und arbeitet. Mit ihm hab ich dann noch etwas geschnackt, dann bin ich los.
Kurz unter dem Gipfel kam eine ansehnlich eingefasste Quelle, bei welcher ich mein Wasservorat aufgefüllt habe und anschließend ging es durch eine schöne Mittelgebirgslandschaft.

Gegen Mittag erreichte ich dann den See “Jezero Laka”, ein traumhafter Ort für eine Rast, hier habe ich mir auch noch eine Weitere Tütensuppe gemacht, ich trage eh zu viele davon rum, dank der ausreichend vorhanden Schänken!
Die restlich Strecke war nicht minder schön, aber zog sich etwas. Ich mag Asphalt-laufen nicht sonderlich.
Aber die Krönung des Tages war die deutsche Wanderkarte die ich mittlerweile nutze, da sind Wege drauf die gibts garnicht, zumindestens nicht in echt..
Dementsprechend wenig direkt bin ich in Zelezna Ruda angekommen, der Track auf dem Garmin sieht lustig aus.
Hier auf dem Zeltplatz ist es richtig gut! Endlich ne Dusche, und warme Küche gibts auch!
Auch für Fußgänger geeignet!
Morgen gehts dann wieder Heim.
Einen letzter Gruß aus dem Böhmerwald sendet euch euer Wander-Bresh